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Psychische Erkrankungen nehmen zu - Quelle VfP e. V.

Laut Süddeutscher Zeitung sind psychische Erkrankungen in Deutschland die zweithäufigste Ursache für Fehlzeiten am Arbeitsplatz. Die Fallzahlen steigen: So berichtet die „Süddeutsche“ für den Zeitraum 2002 bis 2012 über eine Zunahme um fast 100 Prozent. Die volkswirtschaftlichen Kosten bewegen sich pro Jahr bei mehr als fünf Milliarden Euro.

Zu den Gründen für die Zunahme gibt es bereits viele Untersuchungen und fundierte Theorien. Beinahe noch wichtiger als die Ursachenforschung ist aber das Verhalten des Einzelnen: „Körperliche Beschwerden – angefangen beim fiesen Schnupfen bis zum Hexenschuss – werden ernst genommen. Man geht zum Arzt oder in die Apotheke und lässt sich helfen. Bei psychischen Beschwerden passiert das in der Regel aber erst dann, wenn sich eine echte Störung manifestiert hat, wenn es nicht mehr anders geht. Und dann ist oft eine sehr lange Therapie erforderlich.“

Zwar gebe es psychische Erkrankungen, deren Linderung außerhalb der Handlungskompetenz des Betroffenen liege. „In aller Regel entwickelt sich eine psychische Beeinträchtigung über einen längeren Zeitraum. Wer rechtzeitig reagiert, hat gute Chancen, seelisch wieder fit zu werden, ehe Schlimmeres passiert.“

Entscheidend ist, sich Unterstützung zu suchen, wenn einem selbst oder dem persönlichen Umfeld Veränderungen auffallen – beispielsweise anhaltend schlechter Schlaf, zu viel Alkohol, Lustlosigkeit, häufig mulmige Gefühle, diffuse oder überzogene Ängste. „Ein Profi weiß meist ziemlich schnell, woher diese Beschwerden stammen und wie sie ,funktionieren‘. Wenn man  versteht, was mit einem los ist und was man selbst tun kann, lassen sich die meisten Schwierigkeiten in den Griff bekommen, ehe eine lange Therapie erforderlich wird.“

Anders als bei niedergelassenen Fachleuten gebe es bei Heilpraktikern für Psychotherapie und freien Psychotherapeuten kaum Wartezeiten: „Unsere Arbeit wird in der Regel nicht von den Kassen bezahlt. Man muss die Behandlung meist also selbst finanzieren. Da wir aber mit verschiedenen Methoden arbeiten können, kommen wir oft sehr schnell zum Erfolg“.

„Ich werbe für mehr Respekt gegenüber der Psyche“ „Wenn wir Migräne kriegen oder eine Erkältung, ärgern wir uns, akzeptieren die Erkrankung aber und handeln. So sollten wir mit seelischen Beschwerden auch umgehen!“ Wer beispielsweise depressiv werde, sei deswegen kein schlechterer Mensch und niemand entwickele einen Waschzwang, weil er das so klasse finde. „Psychische Schwierigkeiten lassen sich in aller Regel genauso behandeln wir körperliche Beschwerden. Je eher, je besser.“