Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Definitionsdiskussion zu psychischen Traumata
Ein Trauma ist ein plötzlich über den Betroffenen hereinbrechendes Ereignis, daß bei nahezu allen Menschen eine tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde. Ein Ereignis kann traumatisieren, wenn derjenige selber der Gefahr für eigen Leib und Seele ausgesetzt wird oder dieses für Dritte beobachtet. Der Mensch erlebt Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein. (nach ICD 10) Ein Trauma ist ein vitales Diskrepanzerlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, das mit dem Gefühl von Hilfslosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung von selbst- und Weltverständnis bewirkt.“ Fischer und Riedesser (2003)

Das traumatisches Ereignis ist eine seelische Verletzung, welches zu unterschiedlichen Narben und dauerhaften Beeinträchtigungen, den Traumafolgestörungen bis hin zu Persönlichkeitsveränderungen, führen kann. Traumatische und schockierende Ereignisse können u. a. sein: seelischer und körperlicher Missbrauch, Autounfall, Unfälle aller Art, frühkindliche Vernachlässigung und Negativerlebnisse, Verletzungen, operative Eingriffe, Verluste von Menschen und Arbeit, Mobbingerfahrungen, Gewalttaten, Trennungen, Bedrohungen, Grenzüberschreitungen, Kriegstaten, Folter, Existenzängste, biografisch einschneidende Erlebnisse, sekundäre Traumatisierung durch mit Ansehen oder Hören von traumatischen Erfahrungen anderer Durch Menschen verursachte Ereignisse wiegen besonders schwer. Hier wird nicht nur das Leben an sich erschüttert, sondern auch das Vertrauen in das soziale Miteinander.
Oft denken Betroffene, das ist ja vergessen, nein, es ist verdrängt und sucht sich immer wieder seinen Wege an unsere seelische Oberfläche in Form von Symptomen oder in unerklärlichen Momenten.
 
Reaktionen auf belastende Ereignisse
Die Belastungsstörung heilt nach einiger Zeit scheinbar aus, die Symptome verschwinden. Nach Jahren oder Jahrzehnten kann jedoch, ausgelöst durch ein relativ harmloses Erlebnis, eine chronifizierte Belastung entstehen, die mit beträchtlichen Störungen und schwerem Leid einhergeht. Zu unterschiedlichen Zeiten gelangen ungewollt Erinnerungsspuren der Sinne und Gefühle ins Bewußtsein zurück (Flashbacks), z. B. Bilder, Geräusche, Stimmen, Gerüche, Geschmack, Hautgefühle, Schmerzen. Die Erinnerungen an Vergangenes können auch mit einem erneuten traumatischen Erlebnis (Retraumatisierung) an die bewußte Oberfläche zurückkehren. Und dies alles, obwohl das Ereignis z. B. schon Jahre zurückliegt. Es ist, als würde eine verschlossen gehaltene Schublade erneut geöffnet. Die Betroffenen haben unbewußt das Gefühl, sich nicht mehr in den Griff zu bekommen, es überflutet sie. Ihr jetziges Leben wird von dem Ereignis aus der Vergangenheit bestimmt.

So werden die Betroffene an das Trauma erinnert, obwohl sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden und dem Alter entsprechenden Mitteln dies unbewußt beiseite zu schieben versuchen. Dabei werden sie in ihrer Umgebung (Familie, Schule, Arbeitsstätte, Freunde usw.) häufig mißverstanden und fehlinterpretiert.

Die Betroffenen haben unbewußt das Gefühl, sich nicht mehr in den Griff zu bekommen, es überflutet sie. Ihr Leben wird von dem Ereignis bestimmt. Traumatisierte Menschen haben häufig Ängste, die mit der erlebten Gewalt in Zusammenhang stehen oder sich hiervon bereits abgekoppelt und verselbständigt haben. Auch kann es zu einem ausgeprägten Vermeidungsverhalten kommen, um nicht mit Erinnerungen oder Ängsten konfrontiert zu werden.
 

Zitat: Ein seelisches Trauma kann einen zum Ekel werden lassen.

Sypmtomatiken von Traumafolgestörungen
Die Betroffenen haben häufig Ängste, die mit der erlebten Gewalt in Zusammenhang stehen oder sich hiervon bereits abgekoppelt und verselbständigt haben. Es kommt zu einem Vermeidungsverhalten. Schlafstörungen, deutlich erhöhte Wachsamkeit und Schreckhaftigkeit, Erstarrung und Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, verminderte Belastbarkeit und Erschöpfung, auch das sogenannte Wegbeamen sind häufige Symptome. Depressionen und sozialer Rückzug sowie das Gefühl, mit der Alltagsbewältigung überfordert zu sein lassen den Wunsch nach Hilfe wachsen. Suchterkrankungen, Essstörungen, Lebensüberdruss, selbstverletzendes oder selbstschädigendes Verhalten können im Verlauf des Lebens die Folge sein. Ein unverarbeitetes Trauma führt möglicherweise auch zu einer somatoformen, einer Körperstörung führen. Die Not der Seele spricht durch den Körper. Aufgezählt seien erhöhte Infektanfälligkeit, Asthma, Neurodermitis, Allergien. Körpererinnerungen an ein Trauma zeigen sich in Form schmerzhaftem Körperwiedererlebens. Mögliche Folgestörungen sind körperliche Dauererregung, Hyperaktivität, Gefühlstaubheit, Konzentrationsschwierigkeiten, Angst vor Kontrollverlust, Schuld- und Schamgefühl, geringer Selbstwert, gestörtes Selbstbild, Lernschwierigkeiten, emotionale und soziale Störungen, Deprivation sowie regressive Entwicklungsstörungen.
 
Hilfe und Unterstützung bei möglichen Traumata
Das Leben wieder zurechtrücken! Hilfe nach traumatischen und schockierenden Ereignissen der Gegenwart und Vergangenheit bekommen. Das Erlebte nun loslassen! Hilfe bei der seelischen Verarbeitung erhalten! Ziele setzen – Kraft sammeln – neue Strategien entwickeln - Leben wieder genießen – Ziele erreichen.
 
Beratung - Behandlung – Begleitung
Betroffene und Angehörige Vielfältig – sicher begleitend – behutsam angepaßt – Platz für Neues – stabilisierend – in Entwicklungsschritten nach eigenem Tempo – alltagstaugliches Werkzeug an die Hand bekommen- unbürokratisch – kurzfristig