Aus der Corona-Krise zur Corona-Chance Quelle VfP e. V.

Aus der Corona-Krise zur Corona-Chance

Die vor dem Hintergrund der  Corona-Krise verfügte Minderung sozialer Kontakte, die Schließung von Schulen, Clubs, Sportstudios, Restaurants und so fort hat in vielen Familien massiven Stress ausgelöst. Mit den ersten zwei Wochen des „shut down“ seien die meisten Familien noch recht gut klargekommen. Inzwischen aber lägen bei vielen die Nerven blank.

Diese Entwicklung sei wenig überraschend. Klar ist natürlich: wenn man als Selbstständiger plötzlich ohne Einkommen dasteht oder als Angestellter die Familie mit 67 Prozent des Normalgehalts durchbringen muss, zerrt das für sich genommen schon enorm an den Nerven. Jetzt kommt noch dazu, dass man auf einmal Zeit hat und dass es – gezwungener Maßen – ein größeres Miteinander in der häuslichen Gemeinschaft gibt.

Der zweite Punkt wird nach ihrer Beobachtung von vielen Menschen als eine Art „Durststrecke“ empfunden, als zusätzliche Belastung, die man irgendwie durchstehen müsse, bis endlich wieder Normalität einkehrt. „Eine Herausforderung liegt darin, diese Sicht zu ändern. Man sollte versuchen, die angespannte familiäre Wirtschaftslage und das erzwungene Miteinander zu entkoppeln. Das klingt nach einer Binsenweisheit, aber die Corona-Krise bietet auch Möglichkeiten: Familien hätten jetzt die Chance auf mehr „Qualitätszeit“, auf Miteinander statt Nebeneinander.

Klar kann man auch zusammen am Rechner spielen. Es gibt aber auch einige Spiele für die frische Luft und ohne teure Ausrüstung oder die Brettspiele wieder herausholen.

Wichtig ist es den Tag zu strukturieren. Man könnte denken, einfach so in den Tag zu leben, würde uns gut tun. Das funktioniert aber nur kurz. Mittelfristig sind strukturlose Tage Stressfaktoren, weil wir das nicht gewohnt sind. Das gelte für Kinder ebenso wie für Erwachsene. Gedankenkreisen und  ein zu dünnes Nervenkostüm könnten Folgen sein. Besser, man legt Zeiten fürs Aufstehen und ins Bett gehen fest, für Spielen, Homeoffice, Lernen und so fort.

Erstes Ziel müsse sein, in den Tagen und Wochen des socialdistancing keinen Ärger in der Familie zu provozieren. Also: Kein Druck! Wer versucht, einen pubertierenden Jugendlichen mit Macht für die aktive Teilhabe am Familienleben zu begeistern, wird wahrscheinlich genau das Gegenteil erreichen. Gemeinsame Aktionen sollten als Angebot verstanden werden, nicht als Zwang. Wenn es gelingt, den Sprung in die Kreativität zu schaffen, kann die Zeit des shut down beziehungsstärkend und psychosozial ausgesprochen wertvoll sein.  Quelle VfP e. V.